Ungewöhnliches Geschäftsmodell: Die beiden Hamburger Carlton Meierdiercks und Jalil Heitkämper von "The Plug" suchen Turnschuhe, und zwar vor allem im Auftrag von Profi-Fußballern. Im Handel mit den limitierten Schuhen steckt richtig viel Geld.
Der US-Amerikaner Benjamin Kickz, der an Rapper und Hollywood-Stars seltene Turnschuhe weiterverkauft, setzt damit laut Medienberichten rund eine Million Dollar im Jahr um. Den großen Sportherstellern nützt der Hype um limitierte Kollektionen, weil er die Beliebtheit ihrer Marke steigert. Dienstleister wie "The Plug" profitieren davon, weil viele die Schuhe zwar besitzen wollen, aber keine Zeit oder Lust haben, das Netz nach Angeboten zu durchforsten.
Klappt der Deal, gibt es Provision
"Wir bekommen einen Auftrag und gucken dann, ob wir an den Schuh drankommen. Wenn das klappt, sagen wir dem Kunden, zu welchem Preis wir den Sneaker besorgen können", erklärt Carlton. Geht der Deal über die Bühne, bekommt das Duo eine Provision. Wie hoch die ist, wollen sie nicht verraten. Das hänge auch davon ab, wie groß der Aufwand für sie sei, ein Produkt aufzutreiben. Auch exklusive Marken-Pullover, Koffer oder sogar spezielles Make-up haben sie schon für Kunden besorgt.
Ein "Plug" kann alles beschaffen
Benannt ist die Hamburger Firma nach einem amerikanischen Begriff aus der Rapper-Szene: Ein "Plug" ist eine Art Lieferant, der einem alles beschaffen kann. Bis jetzt mussten die Hamburger nach eigenen Angaben noch niemanden enttäuschen. Im Schlafsack vor einem Laden übernachten müssen sie dafür nicht mehr. Sie profitieren von einem internationalen Netzwerk. Das Geschäft läuft neben der Uni: Der 23-jährige Carlton studiert Sport, Jalil Marketing und Digitale Medien. Die Gründer kennen sich vom Fußballplatz, sie kicken zusammen im SC Victoria Hamburg II.
Seit etwas mehr als einem Jahr sind sie am Markt und haben inzwischen die Kontakte von rund 80 Fußballprofis aus Deutschland und England in der Kundenkartei. Zu ihnen gehören Spieler von Holstein Kiel wie Kingsley Schindler und David Kinsombi ebenso wie Kicker aus der Ersten Bundesliga, die schon für die Nationalmannschaft im Einsatz waren – beispielsweise Nicolai Müller.
Boateng fehlt noch als Kunde
Für 2019 haben die Gründer große Ziele: "Wir wollen mindestens in jedem Klub in der Ersten und Zweiten Liga einen Kunden haben", sagt Jalil. Dürften sie einen Profi auf den Wunschzettel schreiben, wäre das ein Bayern-Abwehrspieler und Weltmeister: "Wenn wir Jérôme Boateng kriegen, wäre das richtig cool", sagt Carlton.
QUELLE: https://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Neue-Geschaeftsidee-Erfolgreich-als-Turnschuh-Sucher